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NO FEAR MY DEAR

-die frei produzierenden Künste zwischen Glanz und Niedergang

Holger Bergmann wird in seinem Vortrag am 17.Mai 2020 am Staatstheater Oldenburg einige aktuelle Herausforderung für die Freiproduzierenden Künste skizzieren. Im Treiben produktorientierter Kreation zwischen freiem Unternehmer*innentum, kollektiven Gestaltungsprozessen und überholten Werkbegriffen,befragt er den utopisch-illusionistischen Raum. In seiner Veröffentlichung „Embrace your Illusion“ sieht er das Theater als Versuchsanordnung im Realen mit dem Versprechen an alle, das es auch anders geht, als bislang. Bergmann beleuchtet die gesellschaftspolitische Gestaltungskraft der Künste in Zeiten zwischen Postdemokratie und rechtem Autoritarismus.
Im Ruhrgebiet hat Holger Bergmann als Künstlerischer Leiter des Ringlokschuppen Ruhr, Kurator und Festivalleiter die Kunstform der ‚Sozial Urban Art‘ als einer der Vordenker mitgeprägt. In dieser künstlerischen Bewegung zwischen avancierter darstellender, performativer, urbaner Kunst und stadtgesellschaftlichem Resonanzraum kuratierte er gesellschaftspolitische Akupunkturen in unterschiedlichsten Formaten: SCHLIMM CITY in Mülheim, 54. STADT in Oberhausen oder DAS BESTE FESTIVAL DER WELT mit Favoriten in Dortmund oder mit Lukas Matthaei COOP 3000 eine Neosolidarische Konzerngründung in 2017 in Duisburg,Bochum und Dortmund. Seit 2016 ist er Geschäftsführer des Bundeskulturfonds FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE in Berlin und setzte u.a. Akzente mit produktionsunabhängigen Förderungen, die Kunstkreation auch außerhalb der Produktionsrealitäten befördert und mit der Einführung von Honoraruntergrenzen in Anträgen, um soziale Mindeststandards zu thematisieren. In 2017 begründete er die Bewegung DIE VIELEN mit; eine Initiative von Aktiven aus der Kunst und Kulturlandschaft für die Fortentwicklung der Demokratie in einer offenen Gesellschaft, für Kunstfreiheit und Solidarität. DIE VIELEN klären über rechtsextreme Strategien gegen die Freiheit der Kunst und die Gleichberechtigung auf. Sie organisieren Happenings gegen den Hass und schaffen ein Netz der Solidarität zu Kultureinrichtungen, die von rechts unter Druck geraten.

holgerbergmann.de

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